Rallye der 1000 Minuten, ein Blick zurückEine Herausforderung in neun KapitelnEnde der wilden fünfziger Jahre gab es in Wien-Hietzing eine Gruppe von Motorsportfans, die vor allem für Rallyes schwärmten. Viele von ihnen waren bei den damals sehr beliebten Wertungsfahrten aktiv. So entstand eine sportliche Gemeinschaft und, wie in Österreich üblich, gründete man einen Klub. Daraus wurde der Automobilsportklub RRC 13 Wien, im Klubnamen war der Bezug auf den 13. Bezirk verankert. Offizielles Gründungsdatum war der November 1960. Der österreichische Staatsvertrag war gerade 5 Jahre alt. Nach einigen Jahren aktiver Betätigung reifte im Jahr 1963 der Gedanke, eine Rallye zu organisieren. Durch die Service-Hilfe für ein österreichisches Team bei der berüchtigten Rallye Lüttich - Sofia - Lüttich lernte man internationales Niveau kennen. Die Rallyes im eigenen Land waren dagegen fast touristische Veranstaltungen. Das Doppelzeitsystem wurde übernommen und in die Rallyeplanungen integriert. Die Veranstaltung sollte eigentlich den Titel 1.Grenzrallye erhalten, da die Strecke entlang der niederösterreichischen Grenze entgegen dem Uhrzeigersinn geplant war. Nach der Fixierung der Strecke, der Kontrollpunkte und der Sprintetappen, Sonderprüfungen gab es damals keine, ergab sich eine Sollzeit von 998 Minuten. Daraus wurde der Titel der Veranstaltung, die Rallye der 1000 Minuten. Am Samstag, den 24. Oktober 1964 war es soweit, 52 Teams starteten vom Asperner Flugfeld zur 900 km Reise durch Niederösterreich. Die gesamte Motorsport-prominenz war angetreten. Angeführt von Dr. Pilhatsch, dem ehemaligem Spitzenleichtathleten, nahmen unter anderem Jochen Rindt, Peter Peter, Walter Pöltinger, Alois Müller, Karl Obrecht und Walter Roser mit Dieter Quester am heissen Sitz die Herausforderung an. Regen und Schnee erschwerten diese Premiere zusätzlich. Der Langstreckenspezialist Pilhatsch auf einem Volvo P 544 siegt mit nur 15 Strafsekunden vor einem überragend fahrenden Karl Obrecht auf einer DS 19. Dritter wird trotz eines Überschlages das Team Roser/Quester mit dem Steyr Puch 650. Jochen Rindt musste seinen Porsche mit Motorschaden genauso wie Walter Pöltinger und Loisl Müller abstellen. Das Echo in der Welt des Motorsports war enorm und bestätigte das Konzept der Rallye. Die zweite Auflage der 1000 Minuten war auch für Dr. Pilhatsch "die Zweite", er wurde seiner Favoritenrolle gerecht und steuerte seinen BMW 1800 ti mit Unterstützung seines Co-Piloten Peter Lederer wieder auf Platz eins. Diesmal wurden auch die Bundesländer Oberösterreich und Steiermark befahren und die Rallye auf ca. 1100 km verlängert. Einige neue Sprintetappen wie z.B. Randegg - Hiesbach forderten von den Teilnehmern alles ab. Von den 4 Sprints gewann 3xPilhatsch, einmal war Karl Obrecht auf seinem Citroen DS 21 schneller. Waren es im Vorjahr die Teams Roser/Quester und Rindt/Handschuhpeter, die für viele Einlagen verantwortlich waren, sorgte das Team Alois Müller/Gösta Zwilling auf einem Austin Healey 3 Liter im Jahr 1965 für Gesprächsstoff. Die beiden verirrten sich permanent und fuhren doppelt so viele km wie vorgesehen, der Co-Pilot bemühte sich redlich, seinen Mageninhalt zu behalten, und so landete dieses Team nach acht Ausritten kurz nach Halbzeit im Sumpf von Hiesbach - das Rallyeabenteuer war beendet. Erstmalig waren sieben ausländische Teams am Start, darunter auch ein deutsches Team mit einem Porsche 904 GTS, der die zweiten 1000 Minuten nicht beendete. Die dritte Auflage der Rallye der 1000 Minuten im Oktober 1966 wurde auf 1350 km verlängert und hatte bereits 6 sogenannte Sprintetappen im Programm. Gestartet wurde am WIG Parkplatz, das Ziel war in Schwechat. Dr. Arnulf "Bobby" Pilhatsch, Österreichs Rallye-Doktor, gewann zum dritten Mal in ununterbrochener Reihenfolge, er blieb der Einzige, der dieses Meisterstück vollbrachte. Zum ersten Mal gelang es drei Zweierteams die Zielflagge zu sehen. Citroen mit Obrecht/Hruschka, Bochnicek/Dawid und Weiner/Loos gelang dies ebenso wie dem VW Team. Das VW Team war die eigentliche Sensation der 3. Rallye der 1000 Minuten. Unmittelbar nach der "Martha"-Journalisten-Rallye entstand der verwegene Plan, Motorjour-nalisten an der härtesten Rallye Österreichs zu beteiligen. Gesagt, getan: Porsche Salzburg stellte 3 VW 1600 TL zur Verfügung und drei Journalistenteams standen am Start: Norbert Orac (Autorevue) mit Gerry Mörth (Fernsehen), Helmut Zwickl (Kurier) mit Lucky Schmidleitner (Fernsehen) und Peter Nidetzky (Rundfunk) mit Conny Dessovic, alle zum Teil kampferprobte Autofahrer. Obwohl sie vorher zweifelten: alle drei Journalistenteams fuhren unter die zwölf "Überlebenden". Und dies, obwohl Norbert Orac ein Brückengeländer modifizierte und Helmut Zwickl in der entscheidenden Etappe einen Reifendefekt hatte. Für Aufregung sorgte wieder einmal Gösta Zwilling, seit 1965 "Weltmeister im Verirren" genannt, mit Beifahrer "Bergziege" Erich Glavitza auf einem VW Käfer 1500. Bis in das Waldviertel fast 100%ig auf der Strecke, dann Elektrikprobleme, dann Bordbuch verlegt und eine unprogrammgemäße Seitenlage im Gusental. Glavitza und Zwilling entstiegen dem Käfer wie U-Boot Kapitäne durch die gleiche Luke, sprich rechte Türe. Ein neues Streckenstück, Trofaiach - Pichl in der Steiermark brachte die Entscheidung, das Ergebnis dieser Sprintetappe ist bei den ersten sechs Teams gleich mit dem Endergebnis: Pilhatsch/Jakl, BMW 1800 TI, 5 Sekunden (!) vor Bochnicek/Dawid, Citroen, und 13 Sekunden vor Dr. Gernot Fischer mit Beifahrer Dr. Helmut Marko, die weiteren Plätze gehen an Obrecht/Hruschka und Weiner/Loos auf Citroen und C.C. Schindler/Naber mit einem Sunbeam Tiger. Starker Nebel erhöhte die Ausfallsquote auf über 80%, vor allem die schnellen Nachwuchsleute, wie Tomic/Verhunc auf Fiat 1500, Bernd Brodner/Kurt Kaindl, BMW 1800 TISA, Stark/Rainer mit dem Ford Cortina GT oder Peter Winkler/Christian Györfy mit dem Austin Cooper S mussten die Segel streichen. Nach 3 Jahren mit starkem Aufwind kam 1967 ein Rückschlag. Das Doppelzeit-system nach dem Muster Lüttich - Sofia - Lüttich musste in ein konventionelles Sollzeitsystem modifiziert werden. Auch die Anzahl der Teilnehmer reduzierte sich auf 48 Mannschaften, die im Wiener Donaupark am Start standen. Die Anforde-rungen an die Teilnehmer waren aber nach wie vor extrem, die Summe der Sollzeiten war über 2000 Minuten, die Streckenlänge betrug fast 1700 km durch NÖ, OÖ und die Steiermark. 1967 setzte Porsche Salzburg erstmalig ein Käferteam bei den großen österreichischen Rallyes ein. Bei der Rallye der 1000 Minuten pilotierten Schindler/Naber, Pöltinger/Hartinger und Baier/Doleschal die drei VW 1500 Sport. Die große Erfahrung dieser Teams zeigte Früchte, alle drei Käfer kamen ins Ziel. Dr. Arnulf Pilhatsch, dreimaliger Gewinner, wurde vom Defektteufel gebeutelt und musste aussteigen. Bochnicek, Roser und Dietmayer mussten auch mit technischen Defekten die Segel streichen. Eine große Leistung erbrachen Raab/Binder auf einem DAF 44, die zwar nicht gewertet wurden, aber über die Ziellinie fuhren. Nur sechs Weitere konnten den gleichen Erfolg für sich buchen. C.C. Schindler/Fritz Naber brachten dem VW Team den ersten Gesamtsieg, 52 Sekunden dahinter belegte Dr.Gernot Fischer auf seinem MG B den zweiten Rang, gefolgt von Weiner/Höbarth auf dem Citroen DS 21. Ein Jahr später steigt die Stimmung, die fünfte 1000 Minuten Rallye, ein kleines Jubiläum, bietet beste Voraussetzung für einen spannenden Kampf: Entscheidung der Österr. Rallyestaatsmeisterschaft, professionellere Vorbereitung der Teilnehmer und ideales Wetter. Und gewinnen wollten sie alle, Walter Roser, Führender in der Meisterschaft, startet mit einer Werks-Renault Alpine, Dr. Arnulf Pilhatsch plant den vierten 1000 Minuten Sieg, "Speedy" Pöltinger/Ernst Merinsky chauffieren einen Gruppe 5 Volvo 142. Das VW Team, angeführt vom Vorjahrssieger C.C. Schindler, meldet gleich vier Salzburg-Käfer, um die Positionen abzusichern. Baier/Doleschal testen erstmals einen Automatic-Käfer, Makovec/Fritz und Fordinal/Grohmann sollen den Rücken decken. Zum ersten Mal erhalten alle Teilnehmer ein Roadbook, produziert von Gösta Zwilling in Zusammenarbeit mit Castrol. Trotz einer Streckenlänge von 1567 km war mit 50% die Ausfallsquote die niedrigste aller 1000 Minuten Rallyes. Zur Halbzeit in Payerbach führt Walter Roser und ist damit erster Favorit auf den Sieg. Aber die zweite Nacht hat es in sich, Pilhatsch/Hruschka überschlagen sich bei Schwarzenbach/Pielach, die Rallye muß 45 Minuten unterbrochen werden. Pöltinger hat einen Reifenschaden in Laussa und dürfte damit den Meistertitel verloren haben. Ein Navigationsfehler bringt Walter Roser 12 Strafsekunden ein, die Führung ist weg, aber für den Meistertitel reicht der dritte Platz. Strahlender Gesamtsieger ist C.C. Schindler/Christian Kletzer auf dem VW 1500 Sport von Porsche Salzburg, 90 PS schlagen 170 PS schreiben die Zeitungen. Sensationeller Zweiter mit nur 5 Sekunden Rückstand wird das Team Ing. Hubert Neukom/Georg Hopf auf BMW 2002. Große Siegesfeier bei Schindler/Kletzer, zum ersten Mal in der Geschichte der 1000 Minuten ist es einem Team gelungen mit 0 Strafsekunden das Ziel zu erreichen. Die Aussage von Walter Pöltinger, sieben Servicefahrzeuge haben 39 Servicepunkte angefahren, beweist, dass auch in Österreich die Professionalität Einzug gehalten hat. Die sechste Rallye der 1000 Minuten im Jahr 1969 weist grundsätzliche, strukturelle Änderungen auf. Das System wird modernisiert und auf Sonderprüfungen umgestellt, ohne die Herausforderung auf der Strecke zu vermindern. Eine wichtige Veranstaltung für den RRC 13, der Europameisterschaftsstatus für 1970 ist zum Greifen nahe. Neue Namen tauchen auf, Günther Janger, Robert Zelenka, Walter Lux, Wolfgang Löffelmann usw. , ein Generationswechsel kündigt sich an. Zum dritten Mal hintereinander gewinnt mit Günther Janger/DI W. Wessiak ein Käfer die 1000 Minuten, vor allem bergab war Janger eindeutig der schnellste Mann im Feld. Die Entscheidung der österr. Staatsmeisterschaft wurde durch die Ausfälle getroffen. Trotz Schönwetter lichten sich bereits in der ersten Nacht die Reihen, Otto Kargers BMW 2002 ti bleibt mit Motorschaden liegen, Schindlers VW 1500 Sport fällt am Jauerling mit Getriebeschaden aus, bei Pöltingers Porsche 911 T streikt die Halb-achse, Walter Roser verlässt am Hengstpass die Strasse, Dr. Fischer scheidet mit Motorschaden aus und Norbert Orac mit Bergmanns gelben Opel GT sucht sich bei Turnau ein Flussbett zur Landung. Günther Janger gewinnt vier Sonderprüfungen, Zelenka und Roser je eine. Durch die Ausfallsorgie der Favoriten wird Walter Pöltinger Staatsmeister 1969. Das Ergebnis der 6. Rallye der 1000 Minuten ist eine Mischung von arrivierten Rallyestars mit vielen Newcomern, Günther Janger, Robert Zelenka, Hermann Bennier, Walter Lux, Wolfgang Löffelmann und Co. machen kräftig Druck und treiben die alten Hasen in Fehler. Fast 70% Ausfälle bestätigen den Ruf der 1000 Minuten Rallye als Österreichs härteste Prüfung. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr mit EM Status (mit heutiger Rallye WM vergleichbar). 7. Int. Rallye der 1000 Minuten 1970, viertletzter Lauf zur Rallye-Europameister- schaft, Lauf zur italienischen Rallyemeisterschaft, Lauf zur österr. Rallyestaats- meisterschaft, die "mille minuti", viele Italiener kennen diesen Titel heute noch, war als eine der härtesten Rallyes in Mitteleuropa etabliert. Diese Aufwertung fand ihren Niederschlag in der Starterliste, drei Lancia Fulvia HF werksseitig genannt mit den Mannschaften Harry Källström/Gunnar Häggbom (Schweden), Ballestrieri/Audetto (Italien) und der Finne Simo Lampinen mit seinem nur italienisch sprechenden Beifahrer Mario Manucci. Der direkte Konkurrent, das Fiat Werksteam, nannte zwei Fiat 124 Spyder mit den Besatzungen Domencio Paganelli/D. Russo und Luciano Trombotto/Luigi Macaluso. Achim Warmbold (Deutschland), zwei weitere italienische Teams und die gesamte österr. Elite rundeten dieses Feld ab. Mit der Startnummer 74 taucht ein neuer Name auf: Rudi Stohl auf einem Moskwitsch 1500 S. Der schnellste Mann war aber der Österreicher Günther Janger auf einem Porsche 911 S, er gewann fünf der acht Sonderprüfungen, nur ein gerissenes Kupplungsseil in Hollenstein kostete den Sieg. Die restlichen drei Sonderprüfungen gingen an Lancia, zweimal Lampinen und einmal Källström in der Siegerliste. Auch die Gesamtsieger Simo Lampinen/Mario Manucci pilotierten einen Lancia Fulvia HF. Die Österreicher schnitten sehr gut ab, 2. Janger/Wessiak, 5. Dr. Fischer/Rader auf einem VW 1302 S und 6. Bochnicek/ Kernmayer mit der DS 19. Vic Dietmayer fährt mit seinem BMW 2002 ti auf Platz acht und Walter Pöltinger erreicht mit dem zweiten Porsche 914/6 den 9. Rang. Viele Prominente fehlen in der Ergebnisliste, Alexander Kaja durfte nicht starten, er hatte seinen Feuerlöscher vergessen, Harald Neger zerstörte seinen BMW am Jauerling, Lux entwurzelt einen Randstein, Schindler/ Hruschka haben an ihrem Porsche 914/6 einen Getriebeschaden. Harry Källström enthebt Janger aller Sorgen, er bekommt 2 Strafminuten, Paganelli fährt wie der Teufel und bringt das gesamte Lancia Team zum Schwitzen, wäre er Zweiter geworden, hätte Lancia den italienischen Meistertitel verloren. Die achte Auflage der Rallye der 1000 Minuten im Jahr 1971 lockte wieder die nationale und internationale Spitze nach Österreich. Die Werkteams von Lancia, Fiat, BMW und Porsche Salzburg kämpften um EM und Meisterschaftspunkte. Drei Teams bei Lancia, Ballestrieri/Bernacchini, Barbasio/Sodano und Munari/Manucci bildeten die Lancia Fulvia HF Streitmacht. Fiat setzt auf Trombotto/Macaluso und den Nachwuchsstar Raffaele Pinto mit Co. Eisendle. Mit dem BMW 2002 ti versucht der Pole Sobieslaw Zasada mit M. Bien weitere EM Punkte zu holen. Porsche Salzburg bietet sechs VW 1302 S auf und bringt damit die größte Flotte an den Start. Stärkstes Salzburger Team ist Janger/Wessiak, die Routiniers Schindler/Hruschka und Dr. G.Fischer/W.Tazl werden unterstützt von den Teams Bisek/Böhs, Malat/Gottlieb und Bosch/Siebert. Es gab aber keine echten Sensationen, der Favorit Sandro Munari konnte auch von einem entfesselt fahrenden Pinto nicht gefährdet werden, Janger hätte 40 PS mehr gebraucht, um mitreden zu können, gegen Zasada reichte es dennoch, damit schnappte er dem Polen wertvolle EM Punkte weg. Munari fuhr fünf Bestzeiten bei den Sonderprüfungen, dreimal gewinnt Janger und Pinto entschied die restlichen zwei SP´s für sich. Porsche Salzburg brachte vier VW 1302 S ins Ziel, bei Bisek/ Böhs verschwand das Getriebe und beim Ausfall von Bosch/Siebert gab es kein technisches Gebrechen und auch keinen Ausritt, Bosch verschlief im wahrsten Sinn des Wortes den Start nach der Zwangsrast. Der RRT ZV Krems brachte 4 Teams an den Start und 2 Teams ins Ziel, Peter Pirker/Rudolf Schraml auf einem VW 1302 S und Roland Wieser/Heinz Schraml auf einem serienmäßigen VW 1302 S erreichten die Plätze 13 und 19, die Schraml Brüder navigierten damals schon hervorragend. Am 13. Oktober 1972 startet die 9. Rallye der 1000 Minuten, niemand ahnte, dass. damit die Geschichte dieser Veranstaltung enden sollte. Lancia legte 1972 eine schöpferische Rallyepause ein und war in diesem Jahr werksseitig nicht unterwegs. Umso stärker die Fiat-Armada, nicht weniger als fünf Fiat 124 Spyder wurden genannt. Star des Fiat-Teams war der Zweite des Vorjahres, Raffaele Pinto. Der Schwede Gunnar Blomquist auf Opel Ascona und die Deutschen Hainbach/Biebinger auf einem BMW 2002 ti sowie die gesamte österreichische Rallyeelite forderten die italienischen Profis heraus. Der Kärntner Klaus Russling musste seine Renault Alpine mit Motorschaden frühzeitig abstellen. Günter Janger, der "Steirische Herbst", mit Sicherheit der beste österreichische Rallyepilot dieser Zeit, fuhr mit dem Salzburger VW 1302 S sensationell, er gewinnt sieben Sonderprüfungen, die restlichen drei entscheidet der Italiener Pinto für sich. Günther Janger bricht auf der dritten SP die Keilriemenscheibe, muß ca. 10 km verhalten fahren, verliert 2 Minuten und damit die Rallye. Janger hatte zuvor bei der zweiten Sonderprüfung dem italienischen Team 24 Sekunden abgenommen, Pinto-Beifahrer Macaluso: "Das ist unfassbar, wir fuhren am Limit". Herbert Grünsteidl mit Co. Georg Hopf fuhr mit seinem neuen BMW 2002 ti hervorragende Zeiten und konnte die Italiener Verini/ Scabini auf dem Fiat 124 Spyder in Schach halten. Ärgerlich ein Ausritt von Erich Haberl, der mit seinem Porsche auf einer Rolleretappe einen Totalschaden produziert. Kurios das Auftreten des schwedischen Weltklassemannes Gunnar Blomquist, der Ascona schien sich vor Blomquist zu fürchten, jedenfalls wollte das Auto schon vor dem Start nicht laufen, Blomquist blieb Zuschauer. Raffaele Pinto gewinnt und übernimmt damit die Führung in der Europameisterschaft. Günther Janger auf dem VW 1302 S wird österreichischer Staatsmeister 1972. 1973, das Jahr der Ölkrise, die 10. Rallye der 1000 Minuten war organisatorisch fertig und musste kurzfristig abgesagt werden, schade: Sandro Munari, Walter Röhrl, Günther Janger, Franz Wittmann, und ,und, und ..... hatten bereits trainiert. Adieu Rallye der 1000 Minuten, auf Wiedersehen bei der 1000 Minuten Klassik. Ergebnisse
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